Konzert Kreuzkirche Kaßberg

11. Juni 19.15 Uhr

Organist: Nicolas Berndt (Naumburg)

Nicolas Berndt wurde in Bonn geboren, wo er bereits seit früher Kindheit Klavier- und Orgelunterricht erhielt. Schon bald entdeckte er auch die Improvisation für sich und erhielt auf diversen Meisterkursen nachhaltige musikalische Impulse, so bei Pierre Pincemaille und Wolfgang Seifen. An den Musikhochschulen in Leipzig und Freiburg studierte er Kirchenmusik (Bachelor und Master) sowie Orgel (Master und Meisterklasse). Zu seinen Lehrern gehörten u. a. Martin Schmeding, Matthias Maierhofer und Ullrich Böhme (Orgel), David Timm und Karl-Ludwig Kreutz (Improvisation), Markus Tomas (Klavier) sowie Manfred Schreier und Michael Köhler (Dirigieren).

Nicolas Berndt konnte aus mehreren internationalen Wettbewerben erfolgreich hervorgehen: Beim Internationalen Mendelssohn-Wettbewerb in der Schweiz wurde er mit dem 1. Preis ausgezeichnet (2015). Mit dem 1. Preis und Publikumspreis beim Orgelwettbewerb des 10. Orgelfestivals „FUGATO“ (2014), dem Gewinn des XI. Internationalen Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerbs (2013) und einem Preis beim Grand Prix der Orgelwettbewerbe an historischen Instrumenten „ECHO“ in Freiberg (2014) konnte er zudem mit dem Erhalt von vier Preisen innerhalb eines Jahres auf sich aufmerksam machen.

Als Organist und Chorleiter wirkte er an verschiedenen Kirchen, so als Organist für die liturgischen Feiern des alt-katholischen Bischofs in Deutschland. Von 2016 bis 2019 war er als Assistenzorganist an der Leipziger Thomaskirche tätig, wo er als Solist und regelmäßiger Begleiter des Thomanerchors in zahlreichen Motetten, Gottesdiensten und Konzerten zu erleben war. Zu seinen Aufgaben gehörten daneben auch das regelmäßige Zusammenspiel mit dem Gewandhausorchester.

Im Jahr 2019 wurde er unter einer Vielzahl von Bewerbern in das Amt des Wenzelsorganisten (Naumburg) und damit in eines der traditionsreichsten Organistenämter im Bereich der Kirchenmusik gewählt. Damit obliegt ihm die Verantwortung für die weltbekannte Hildebrandt-Orgel, die einzig authentisch erhaltene große Orgel, die Johann Sebastian Bach maßgeblich mitkonzipiert und auch abgenommen hat. Des Weiteren ist er künstlerischer Leiter der städtischen „Internationalen Orgelsommers“ sowie des Musikfestivals „Hildebrandt-Tage“. Im Jahr 2021 hat er unter der Schirmherrschaft des Staats- und Kulturministers des Landes Sachsen-Anhalt die Reihe „Junge Talente“ initiiert.

Nicolas Berndt konzertiert regelmäßig im In- und Ausland, auch mit Ensembles wie dem Freiburger Philharmonischen Orchester, dem Sächsischen Barockorchester oder dem Gewandhausorchester. Seine musikalischen Aktivitäten wurden bereits mehrfach durch Stipendien gewürdigt, u. a. durch die Studienstiftung des deutschen Volkes, die Anna Ruths-Stiftung und die Theodor-Rogler-Stiftung. Er folgte Konzerteinladungen zu Festivals wie den „Merseburger Orgeltagen“ und dem „Bonner Schumannfest“, der Reihe „Ausgezeichnet!“ beim Leipziger Bachfest und zu Instrumenten wie der großen Silbermann-Orgel im Freiberger Dom oder der Orgelanlage in der Nürnberger Lorenzkirche. Mehrere TV- und Rundfunkaufnahmen ergänzen sein Profil, genauso wie seine Unterrichtstätigkeit an der Leipziger Musikhochschule und als Dozent für Orgel in der musikalischen Ausbildung des Thomanerchores.


Das Programm

  • Louis Couperin: Offertoire sur le grands jeux (Messe de Couvents)
  • Johann Christian Heinrich Rinck: Konzertvariationen über ein Thema von Corelli, op. 56
  • Johann Sebastian Bach: Passacaglia und Fuge c-moll BWV 582

Die Orgel

Anders als die häufig mit einer konzeptionellen Ausrichtung geplanten und realisierten Orgeln des 21. Jahrhunderts steht die 1993 erbaute Eule-Orgel der Kreuzkirche noch in der Tradition, durch eine gewisse universelle Ausrichtung einem möglichst breiten stilistischen Spektrum Entfaltungsmöglichkeiten zu geben.

Der Aufbau der zweimanualigen Schleifladenorgel mit hängender Traktur ist zunächst klassisch. Das expressive und reich ausgestattete Schwellwerk ermöglicht jedoch zudem die Darstellung großer Teile der Orgelmusik des 19. und 20. Jahrhunderts. Das von Intonateur Eckhard Pietzsch maßgeblich geprägte Instrument überzeugt mit den Charakteren der Einzelstimmen ebenso wie mit einem ausgewogenen Plenum.