Konzert Lutherkirche Bernsdorf
17. August 19:15 Uhr
Organist: Michael Schönheit
Michael Schönheit, geboren in Saalfeld, erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei seinem Vater Walter Schönheit und war Mitglied der Thüringer Sängerknaben. Er studierte Dirigieren, Klavier und Orgel an der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“. 1984 wurde er Preisträger des Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerbs in Leipzig.
Von 1985 bis 1991 war er als Organist und Kantor in Saalfeld tätig. 1986 wurde er zum Gewandhausorganisten berufen.
Seit 1994 ist Michael Schönheit künstlerischer Leiter der Merseburger Orgeltage, die sich zu einem der führenden Orgelfestivals in Deutschland entwickelt haben. Seit 1996 ist Schönheit zudem Domorganist in Merseburg. Im Jahre 1998 gründete er das Ensemble Merseburger Hofmusik, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Musik vom 17. bis zum 19. Jahrhundert auf Instrumenten historischer Mensur zu spielen.
Michael Schönheit ist ein international gefragter Gastorganist. Seine Konzerttätigkeit erstreckt sich über die europäischen Länder hinaus bis in die USA und nach Japan.
Als Solist gastierte er neben dem Gewandhausorchester bei so renommierten Orchestern wie der Sächsischen Staatskapelle
Dresden, den Münchner Philharmonikern, dem Konzerthausorchester Berlin, der Dresdner Philharmonie, dem Orchestra dell’ Accademia Nazionale di Santa Cecilia Rom, dem New York Philharmonic Orchestra u. v. a.
2019 debütierte er bei den Proms der BBC mit einem Bachprogramm in der Royal Albert Hall, London. Bei zahlreichen internationalen Wettbewerben ist er als Jurymitglied tätig. Seit vielen Jahren ist er Mitglied im Präsidium der Silbermanngesellschaft Freiberg. Rundfunk-, Fernseh- und CD-Produktionen ergänzen sein vielseitiges künstlerisches Wirken. Für seine Verdienste um die Restaurierung der Merseburger Domorgel und die Entwicklung der Merseburger Orgeltage zu einem Festival von hohem Rang wurde Michael Schönheit im Jahre 2015 mit dem Verdienstorden des
Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet.
Das Programm
- Josef Rheinberger: Sonate Nr. 4 in a-Moll über den 9. Psalmton. Tonus peregrinus. Allegro moderato
- Franz Liszt: Präludium „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“ für Klavier in der Übertragung für Orgel von Alexander Winterberger
- Max Reger: Introduktion und Passacaglia d-Moll
- Sigfrid Karg-Elert: Sonatine a-Moll op. 74, Allegro moderato
Die Orgel
Die Orgel der Lutherkirche wurde 1908 von der Firma Wilhelm Sauer (Frankfurt/ Oder) als Opus 1011 erbaut. Sie hat 50 Register, verteilt auf drei Manuale und Pedal. Die Einweihung des Instrumentes erfolgte am 1. April 1908 zusammen mit der Weihe der Kirche. 1938 erfolgte ein Umbau von 10 Registern im Zuge der Orgelbewegung durch die Firma Gebrüder Jehmlich (Dresden). 1966 erfolgte eine „Gründliche Instandsetzung“ der Orgel durch die Firma Jehmlich. In den Jahren davor waren Umdisponierungspläne entstanden, die einer vollständigen Barockisierung des Instrumentes gleichgekommen wären. Aus finanziellen Gründen sind diese jedoch nie umgesetzt worden. Eine umfassende Generalüberholung und Restauration des Instrumentes konnte 2006/2007 realisiert werden, dabei geschah auch der Rückbau der 1938 umgebauten Register in den Originalzustand von 1908 durch die Orgelrestaurationsfirma Christian Scheffler, Sieverdorf bei Frankfurt/Oder. Am 6. Mai 2007 wurde die Orgel wieder in Dienst genommen; seitdem erfreut dieses wertvolle, spätromantische Instrument jährlich viele Konzertbesucher und steht auch in großem Interesse bei Organisten aus dem In- und Ausland.