Der Kirchenbezirk Chemnitz

Zahlen und Fakten

Der Kirchenbezirk Chemnitz ist einer von 16 Kirchenbezirken in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Er umfasst 26 Kirchgemeinden, zu denen ca. 35.000 Gemeindeglieder gehören. Geografisch deckt er das Gebiet der Stadt Chemnitz und ihr näheres Umland ab, dazu die Städte Limbach-Oberfrohna, Penig und Burgstädt.

Unter „Wo wir sind“ finden Sie alle Kirchgemeinden in ihrer jeweiligen Region.

Die Geschichte des Kirchenbezirks

Von Pfarrer i. R. Dr. Bernd Stephan

Die Kirchgemeinden des heutigen Kirchenbezirkes Chemnitz entstanden nach der Gründung des Reichsterritoriums Pleißenland durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa im Jahre 1158 und dem sich anschließenden hochmittelalterlichen Landesausbau im Bereich des Erzgebirges.

Dabei kommen dem 1136 gegründeten Benediktinerkloster Chemnitz und dem Augustinerchorherrenstift Zschillen (1160; heute Wechselburg) besondere Bedeutung zu.

1313 wurde Chemnitz Zentrum eines Archidiakonats mit vier Kirchenkreisen, denen ein Erzpriester (Dekan) vorstand: Chemnitz, Waldenburg, Stollberg und Wolkenstein. Den Archidiakonatsbereich als Teil des Bistums Meißen tangierten im Westen die Bistümer Merseburg und Naumburg. Nördlich schloss sich an ihn der Archidiakonat Zschillen, östlich der der Propstei Meißen an. Als Archidiakon fungierte der Abt des Chemnitzer Klosters selbst.

Mit der Einführung der Reformation entstand 1539 im albertinischen Sachsen die Ephorie (Kirchenbezirk) Chemnitz mit Wolfgang Fues als erstem Superintendenten. Ihm stand der fürstliche Amtmann als Vertreter der Landesherrschaft zur Seite. Übergeordnete Behörde war eines der (Kur-) sächsischen Konsistorien, von denen schließlich nur das Oberkonsistorium Dresden als Vorläufer des heutigen Landeskirchenamtes übrig blieb.

Der Bereich der Ephorie Chemnitz umfasste bis 1835 die Kirchgemeinden des ehemaligen Kirchenkreises Chemnitz, zu denen noch Pfarrbezirke der benachbarten ehemaligen Archidiakonate Zschillen und Propstei Meißen sowie angrenzender Kirchenkreise des Archidiakonats Chemnitz kamen. 

Im 19. Jahrhundert nahm die Zahl der Ephorien um Chemnitz herum zu, da die Bevölkerungsdichte wuchs. 1895 wurde der Kirchenbezirk Chemnitz in eine Stadt- und Landephorie geteilt.

1915 führte die Errichtung der Ephorie Flöha zum Verlust der östlich gelegenen Gemeinden der Chemnitzer Landephorie. In der Folgezeit blieb bis 1975 die Kirchenstruktur der Chemnitzer / Karl-Marx-Städter Ephorien unverändert. Nach 1945 machten die Kriegsschäden Gemeindefusionen nötig.

Die Ephoralreform von 1975/76 ordnete die Ephoralzugehörigkeiten neu, wobei die alte Stadt-Land-Trennung aufgebrochen wurde. Mühlau und Hartmannsdorf kamen als Gemeinden hinzu.

Die Strukturreform 2001 vereinigte beide Chemnitzer Kirchenbezirke wieder. Durch weitere Strukturreformen hat sich die Anzahl und Größe des Kirchenbezirks immer wieder verändert: Zuletzt kamen im Jahr 2019 Kirchgemeinden des aufgelösten Kirchenbezirks Glauchau-Rochlitz hinzu.