FriedensDekade 2022: Zusammen:Halt

Die Friedensdekade im Jahr 2022 steht unter dem Titel „Zusammen:Halt“.

Dazu schreibt der Friedensbeauftragte der EKD, Landesbischof Friedrich Kramer:

„Am 24. Februar 2022 begann die russische Regierung einen Angriffskrieg auf die Ukraine. Dieser Krieg und seine Bilder und die heftigen Debatten darum, was dies für die Evangelische Friedensarbeit bedeutet, stehen uns vor Augen. „Glaubt nicht, ihr hättet Millionen Feinde“, schrieb einst Erich Kästner. „Euer einziger Feind heißt – Krieg.“ In Frieden und Wohlstand lässt sich das vergessen. Aber diese Einsicht veraltet nie. Der Krieg ist ein Dämon. Niemand beherrscht ihn. Wer Krieg führt, den führt bald der Krieg. Nach seiner eigenen Logik. Er frisst sich nimmersatt durch die Familien, hinterlässt Waisen und Witwen und traumatisiert bis in die dritte und vierte Generation hinein. Er frisst Ernten und Rohstoffe und sendet den Hunger als Kriegsboten hinaus in alle Welt. – Wehe denen, die den Krieg entfesseln. 

Dieser Krieg macht haltlos und zerstört nicht nur für Tausende Menschen Leben und Heimat, sondern erschüttert Europa. Was hält uns zusammen? Wie mit der Ohnmacht und der Angst umgehen? Lasst uns beten für den Frieden und unsere Haltlosigkeit vor Gott bringen, für Wege aus Gewalt und Krieg beten und für all die Menschen, die unter den Folgen der Kriege weltweit leiden. Lasst uns dafür beten, dass die Waffen schweigen und unsere Füße auf dem Weg des Friedens bleiben und der Gewaltlosigkeit Jesu folgen. Das Friedensgebet und die Sorge um den Frieden ist Zentrum christlicher Verkündigung und kirchlicher Arbeit. 

„Lasst uns aufeinander achten und uns zur Liebe und zu guten Taten anspornen.“ Im Brief an die Hebräer 10,24 werden gegenseitige Achtsamkeit und „gute Taten“ be-tont. Auch in unserer Sprache müssen wir das „aufeinander achten“ immer wieder einüben. Deeskalati-on von Sprache angesichts von Kriegsrhetorik, Friedens- statt Kriegslogik sind eine dringende Notwendigkeit. Wir sollten daran unverdrossen immer wieder erinnern! 

Friedrich Kramer Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und Friedensbeauftragter der EKD 

Wir laden ein, die verschiedenen Angebote der Kirchen und Gemeinden wahrzunehmen: