Konzert St. Andreaskirche
17. August 19:15 Uhr
Organist: Thomas Lennartz
Thomas Lennartz, geb. 1971, studierte Orgel, Kirchenmusik, Schulmusik und Germanistik in Hannover, Köln und Leipzig sowie Orgelimprovisation am Conservatoire in Paris und schloss seine Studien „mit Auszeichnung“ mit der Kirchenmusik-A-Prüfung, dem Konzertexamen im Fach Orgel und dem 1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab. Wichtige Lehrer
waren Ullrich Bremsteller, Arvid Gast, Thierry Escaich und Loïc
Mallié, Meisterkurse bei Wolfgang Seifen, Daniel Roth, Olivier Latry, Ton Koopmann u. a. ergänzten seine Ausbildung.
Lennartz war Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung und konnte sich bei mehreren Wettbewerben auszeichnen, so beim Wettbewerb des Fugato-Festivals Bad Homburg, wo ihm der
1. Preis und Publikumspreis zuerkannt wurde, beim Hermann-Schröder-Wettbewerb, beim Wettbewerb für Orgelimprovisation im Gottesdienst und bei den internationalen Wettbewerben für Orgelimprovisation in Schwäbisch Gmünd, Saarbrücken Orgues sans frontières und St. Albans/England.
Nach fünfjähriger Tätigkeit als Regionalkantor an der Basilika St. Martin in Bingen am Rhein und als Lehrbeauftragter im Fach Orgel an der Musikhochschule in Mannheim wurde Lennartz 2008 zum Domorganisten an der Kathedrale Ss. Trinitatis (ehem. Hofkirche) in Dresden ernannt, 2009 übernahm er einen Lehrauftrag an der Dresdner Hochschule für Kirchenmusik. Seit 2014 ist Lennartz Professor für Orgelimprovisation und Liturgisches Orgelspiel an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig und dort Direktor des Kirchenmusikalischen Instituts, seit 2020 auch Prorektor für Künstlerische Praxis und stellvertretender Rektor. Thomas Lennartz geht einer ausgedehnten Konzerttätigkeit nach, die ihn bislang an viele bedeutende Instrumente in Deutschland, mehreren Ländern Europas, in die USA und nach Japan führte.
Das Programm
- Dietrich Buxtehude: Praeludium in C BuxWV 137
- Flor Peeters: Partita über ein niederländisches Marienlied
- Georg Muffat: Toccata tertia
- Markus Karas: Variationen über den Choral „Jesu dulcis memoria“
- Johann Sebastian Bach: Fuga g-Moll BWV 578
- Improvisation: “Zur Sommerzeit”
Die Orgel
Die 1889 ursprünglich von Richard Kreutzbach aus Borna bei Leipzig erbaute Orgel erhielt 1914 und 1925 größere Umbauten durch die Dresdner Orgelbaufirma Gebr. Jehmlich. So wurde aus dem Kreutzbach´schen eher klassischen Klangbild der Silbermann-Schule ein hochromantisches. Im Bombenangriff 1945 auf Chemnitz wurde auch die St. Andreas-Kirche getroffen. Schäden an der Orgel blieben nicht aus. 1948 wurden notdürftige Reparaturen durchgeführt.
Die dringende Generalreparatur erfolgte von 1953-1956 durch die Zittauer Firma A. Schuster & Sohn. Dabei erhielt das Instrument ein Rückpositiv. 1979 fiel die Entscheidung, das Instrument konsequent neu mit einer zuverlässigen Technik (mechanische Traktur) aufzubauen und sich der ursprünglichen Klangkonzeption zu nähern unter Berücksichtigung des gewachsenen Bestandes.
1995-1997 konnte das Projekt realisiert werden. Die Orgelbauarbeiten führte die Firma A. Schuster & Sohn, Zittau, aus.
Das Instrument hat nun, ausgestattet mit Schleif-Windladen und einer vollmechanischen Traktur, die klanglichen Möglichkeiten von 40 Registern, verteilt auf Hauptwerk, Rückpositiv, Brustwerk und Pedal.